Motorrad-Abenteuerreise Von Los Angeles über Vancouver nach Alaska

Zeitraum: von Ende Juni bis Ende August 1997

Teilnehmer: Albert Koch, Karl Horn, Rudolf Wagner, Walter Wenrich

Bei dieser Fahrt handelt es sich um eine Rivival-Tour – 20-jährige Jubiläumsreise – der im Jahr 1977 unternommenen großen Kanada-Alaska-Tour. Dies deshalb, weil diese Abenteuer- reise mit denselben Motorradfreunden und Motorrädern gefahren wurde.

Passt! Die letzten Handgriffe bei den Transportgestellen unserer Motorräder BMW R 75/5 und Yamaha XJ 900 S sind getan. Nun werden die zuverlässigen Motorräder bis zum „geht nicht mehr“ beladen und einer Spedition zum Flugtransport übergeben. Einige Tage später sitzen wir selbst im Flugzeug, das uns nach Los Angeles bringt.
In Los Angeles werden die Motorräder wieder fahrtüchtig zusammengebaut, sowie mit Treibstoff und Öl gefüllt.

Nach einigen Tagen Aufenthalt in LA ist es soweit und wir verlassen die Großstadt Richtung Norden. Die Route führt uns auf dem Hwy 5 North zu unserem ersten Tagesziel nach
Kernriver, einem Naherholungsgebiet der Millionenstadt Los Angeles. – Ein Paradies zum kanufahren, fischen und raften.

Unser nächstes Ziel war der Sequoia National Park wo wir die gigantischen Red Woods (Bäume) besichtigten. Nächtigung im Park mit Zelt und Schlafsack. Die am Eingang des Zeltplatzes aufgestellten Warnschilder „Achtung Bären“ riefen ein leichtes Bauchweh hervor. Nach gemütlicher Zeit am Lagerfeuer und einigen Tassen Tee mit „Beistrich“ verzogen wir uns müde aber zufrieden in unsere Zelte. Plötzlich in der Stille der dunklen Nacht hörte man Geräusche; ein Bär hatte uns überrascht. Tatsächlich konnten wir mit unseren Batterielampen einen Schwarzbär erkennen, der Karli’s Rucksack total zerfetzte. Da unsere beiden Zelte nur wenige Meter auseinander aufgeschlagen waren, konnten Rudi und ich Schutzhilfe sowie Schreihilfe leisten, denn Karli und Walter hatten versucht, mit Nachwerfen diverser Ausrüstungsutensilien und ihrer Motorradstiefel den Bär zu vertreiben.
Im Morgengrauen konnte man sogar die Bärenpfotenabdrucke auf der Sitzbank erkennen. Als wir später beim Frühstück saßen und diskutierten, erzählte uns Karli, er habe vergessen, seine Äpfel aus dem Rucksack zu nehmen und somit war der Anlass für die Bärenüberraschung gegeben.

Das nächste Etappenziel war der Yosemite National Park mit der Besteigung des Half Dome.
Nach einigen Tagen Aufenthalt reisten wir mit unseren Maschinen weiter an der Küste nach San Francisco. Bis hierher haben wir rund 1.500 Kilometer zurückgelegt.

Nach mehrtägiger Besichtung der eindrucksvollen Stadt San Francisco führte uns der Weg am Hwy 1 an der Küste nach Norden zum Crater Lake, einem Vulkansee, umgeben von einer phantastischen Berglandschaft, die natürlich zum Verweilen einlud. Der Crater Lake liegt im Gebiet zwischen den Bundesstaaten Kalifornien und Oregon auf einer Seehöhe von rund 2000 Metern. Am Ende der gesamten Reise stellten wir fest, dass wir hier die kälteste Nacht mit minus 2 Grad Celsius verbrachten.

Die Route führte uns weiter nach Norden zum eindrucksvollen Mount St.Helens im Bundesstaat Washington. Nach einer ausgiebigen Film- und Fotopause reisten wir weiter nach Vancouver in Kanada.

Vancouver war uns von unserer ersten Reise von 20 Jahren noch ein kleinwenig in Erinnerung und wir hatten viel Freude diese Erinnerungen wieder aufzufrischen. Bis hierher waren es knappe 4.000 Kilometer. Nach Kennenlernen neuer Freude verließen wir die Stadt nach einigen Tagen in Richtung Vancouver Island.

Wieder am Festland fuhren wir am Hwy 99 nach Norden. Über Prince George ging es weiter nach Nordwesten zum Indianerdorf Moricetown, wo wir am Bulkley River das erste Mal die Gelegenheit hatten, den Indianern bei Lachsfischen zuzusehen. Ein Erlebnis, das ich mein Leben lang nicht vergessen werde; Lachse mit einer Länge bis fast zu einem Meter und einem Gewicht bis zu 30 kg.

Über den anspruchsvollen Stewart & Cassiar Hwy 37 gelangen wir nach Watson Lake. Hier trafen wir das erste Mal auf den sogenannten legendären Alaska Highway.

Nach einem nur kurzen Aufenthalt in Whitehorse setzten wir unsere Fahrt mit unseren 500 kg schweren Maschinen in Richtung Dawson City fort. Die Stadt, berühmt durch den Goldrausch um 1900, lädt uns zum Verweilen ein. Auch wir versuchten unser Glück und wuschen am Bonanza River nach Gold. Entlang des Top of the World Highway erreichen wir die Grenze zu Alaska.

Vorbei an der schönen Landschaft des Tanana River steuerten wir unserem nördlichsten Ziel, der Stadt Fairbanks, entgegen. Auf der Fahrt Richtung Süden besuchten wir noch den bekannten Denali National Park, in dem man mit etwas Glück die ver- schiedensten Tiere beobachten kann.

Am Ende unserer Tour besuchten wir noch die Halbinsel Kenai mit den Orten Seward und Homer, bevor wir unserem letzten Ziel Anchorage entgegensteuerten. Unser großes Ziel Alaska haben wir nach 10.000 abenteuerlichen Kilometern erreicht. Erfüllt von den grandiosen Eindrücken der letzten zwei Monate traten wir mit unseren Motorrädern die Flugreise nach Hause an.

Filmdauer: 53 Minuten

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