Abenteuerreise durch Neuseeland

Endlich geschafft! Kia ora, Aotearoa! Nach 25 Stunden Flugzeit über Bangkok und Sidney sind wir gut in Auckland angekommen. Schon am nächsten Tag starten wir unsere Rundfahrt zu den Höhepunkten von Auckland. Von den erloschenen Vulkankegeln bieten sich wunderschöne Blicke auf die City of Sails und ihre Marinas. Eine Fahrt über die Harbour-Bridge und mit der Fähre von Devonport durften natürlich nicht fehlen.
Auckland ist die größte Stadt des Landes und viele Einwanderer haben sich hier niedergelassen. So sieht man in der Stadt ein buntes Gemisch an Kulturen. Am Otara Market glaubt man auf einer Südseeinsel zu sein, denn zu den Obst-und Gemüseeinkäufen hört man Klänge aus Samoa, Fidschi und Hawaii.

Schon am nächsten Tag geht es weiter nach Norden zu unseren Freunden nach Warkworth Matakana auf die Rainbow Valley Farm wo wir Silvester am anderen Ende der Welt unter dem südlichen Sternenhimmel feierten. Am 1. Jänner gab es hier ein Rodeo, das den Vergleich mit amerikanischen Rodeos nicht zu scheuen braucht.
Die Rainbow Valley Farm ist die neue Heimat eines vor 20 Jahren ausgewanderten Weststeiers, Joe Polaischer und seiner Frau Trish. Die Farm ist ein Musterbeispiel der Permakultur und an einem Tag der offenen Tür konnten wir bei einer Führung die Vorteile dieser Art der nachhaltigen Bewirtschaftung sehen.

Nach einigen Tagen Aufenthalt geht unsere Reise am Twin Coast Discovery Highway nach Norden weiter, vorbei an riesigen Kauri Bäumen, von denen die ältesten gut 2000 Jahre alt sind. Doch unser Ziel ist Cape Reinga, mit seinem Leuchtturm, dem nördlichsten Punkt Neuseelands. Von nun an geht es nur mehr nach Süden.

Mit der Bay of Islands kommen wir in eine sehr geschichtsträchtige Gegend. Hier in Waitangi wurde der Vertrag zwischen den englischen Kolonialherrschern und den Maoris – den Ureinwohnern von Neuseeland – geschlossen.

Weiter geht es vorbei an wunderschönen Stränden und felsigen Küsten zur Coromandel Halbinsel zum Hot Water Beach. Direkt am Strand kommen heiße Quellen an die Oberfläche und bei Ebbe kann man in einem selbstgegrabenen Pool ein heißes Bad nehmen. Diese Quellen sind schon ein Vorgeschmack auf das was uns am Ziel unserer nächsten Etappe erwartet. Rotorua – das Zentrum der Maoris damals und heute – und die Phänomene des Vulkanismus. Schon von weitem hat man den Schwefelgeruch in der Nase. Doch wir lassen uns nicht abschrecken und besuchen die geothermischen Sehenswürdigkeiten dieser Region. Vom Pohutu Geysir und den Schlammpools beeindruckt machen wir noch einen kurzen Abstecher in die Maori Schnitzereischule.

Um ein noch intensiveres Erlebnis mit Vulkanen zu haben, entschließen wir uns zu einer Bergtour – oder sollte man besser sagen Tortour? In einem 12- stündigen Marsch durch Mondlandschaften überqueren wir die 3 Vulkane des Tongariro Massivs. Für unsere Anstrengungen werden wir mit strahlend blauem Himmel und traumhaft schönen Ausblicken auf die Smaragdseen, den Roten Krater, den Mount Ruapehu und die atemberaubende Kulisse belohnt.

Doch noch einmal zieht uns ein Vulkan in Bann. In Whakatane besteigen wir einen Hubschrauber und fliegen zu einer 50 km entfernten Insel – dem aktivsten Vulkan Neuseelands nach White Island. Schon beim Anflug auf die Insel sieht man in den türkisblauen Kratersee aus dem Rauchschwaden ganz gespenstisch aufsteigen. Mit Helm und Gasmaske ausgestattet machen wir einen geführten Rundgang und fühlen uns in die Zeit der Entstehung der Erde zurückversetzt.

Unsere Reise führt uns immer weiter nach Süden. Wir besuchen die Art Deco Stadt Napier, die nach einem Erdbeben im Judendstil wieder aufgebaut wurde und erreichen im Süden der Nordinsel die Hauptstadt Neuseelands Wellington.

Hier verlassen wir die Nordinsel und überqueren mit einer großen Fähre die Cook Strait, fahren durch die Marlbourough Sounds und gehen auf der Südinsel in Picton an Land.
Der Norden um die Stadt Nelson ist durch sein mildes Klima sehr gut für den Weinanbau geeignet. Wir besuchen Hermann Seifried, einen ausgewanderten Oststeirer, der mit seinen Weinen internationale Preise gewinnt.

Wir fahren an der Westküste nach Süden; die Landschaft verändert sich. Wir lassen die fruchtbaren Ebenen des Nordens zurück und kommen in gebirgige Regionen.
Vorher bestaunen wir die Pancake Rocks, die durch die gewaltige Macht der Brandung geformt wurden.

Einige Autostunden weiter südlich, glauben wir wieder daheim in den Alpen zu sein. Wir unternehmen einen Ausflug auf den Franz Josef und den Fox Gletscher. Der Mount Cook ist mit seinen 3.754 m der höchste Berg Neuseelands.

Uns treibt es weiter in den Süden. In Queenstown, dem Zentrum für Sommer- und Wintersport holen wir uns bei Jet-Boot-Fahren und Bungy-Jumping den nötigen Adrenalin Kick für den Rest der Reise.

Die Ostküste der Südinsel bietet uns Tierbeobachtern viele Möglichkeiten.
Im Pazifik vor Kaikura bildet der Meeresboden einen großen Trichter, der viele Fische als Nahrung für die großen Wale aus einer Tiefe von 3000 m an die Oberfläche treibt. Es ist ein gigantisches Schauspiel, wenn ein großer Wal zum Luftholen auftaucht und dann beim Abtauchen die Schwanzflosse aus dem Wasser hebt und verschwindet.

Um Abwechslung in unser Besichtungsprogramm zu bringen steht als nächstes die größte Stadt der Südinsel Christchurch am Programm. Albert und mich als Biertrinker zieht es natürlich weiter nach Dunedin, wo mit Speights die älteste Brauerei Neuseelands steht.
Die Stadt und ihre Umgebung hat einiges zu bieten: neben der steilsten Straße der Welt, die wir gerade noch im ersten Gang erklimmen konnten, gibt es eine Kolonie von Gelbaugenpinguinen. Gut getarnt in Gräben versteckt können wir die possierlichen Tiere beim Verlassen des Meeres und beim Zurückwatscheln zu den Nestern beobachten.
Nachdem wir schon einige tausend Kilometer auf den kurvigen Straßen unterwegs waren, wünschten wir uns, wir könnten uns so elegant in die Luft erheben und segeln wir die Königsalbatrosse.

Der letzte Höhepunkt der Reise naht. Von Te Anau fahren wir 120 km durch sehr abwechslungsreiche Landschaft. Im Mirror Lake spiegeln sich bizarre Felsgipfel im Morgenlicht, bei einer kurzen Wanderung im Regenwald erleben wir, welch undurchdringliches Dickicht 7 m Niederschlag pro Jahr entstehen lassen. Baumgroße Farne und Moose die wie Vorhänge von den Ästen hängen lassen richtiges Dschungelgefühl aufkommen. Immer weiter steigt die kurvenreiche Straße an und erreicht einen scheinbar unüberwindbaren Talschluss wäre da nicht der Homer Tunnel, der in 20 Jahren Handarbeit aus dem Felsen gehauen wurde und uns den Weg in das Tal hinunter zur Bootsanlegestelle am Milford Sound eröffent. Wir besteigen ein Boot und tauchen ein in eine paradiesische Bergwelt, mit schneebedeckten Gipfeln und Wasserfällen, die sich direkt ins dunkelblaue Meer ergießen. Hier bekamen wir auch eine Kostprobe typisch neuseeländischen Wetters: innerhalb einer Stunde wechselte das Wetter mehrere Male von strahlendem Sonnenschein auf Regenguss mit Weltuntergangsstimmung und wieder zurück auf Sonnenschein. Mit dem Blick auf den Mitre Peak lassen wir den Tag ausklingen.

Das Ende unserer Reise bringt uns zur Südspitze Neuseelands nach Bluff. Hier ist man dem Südpol schon näher als dem Äquator. Im rauen Meer der Tasman See werden Austern gezüchtet die gut zubereitet in den Lokalen hier angeboten werden.

So geht nach fast zwei Monaten unsere Reise zu Ende. Erfüllt von vielen grandiosen Eindrücken und der Erinnerung an die vielen freundlichen Menschen denen wir hier begegnet sind treten wir von Auckland unsere Heimreise an. Dieses Abenteuer wird uns unvergesslich bleiben.